Schnullerentwöhnung – 10 Tipps & Methoden plus Erfahrungsbericht

von Susanna
Schnullerentwöhnung - 10 Tipps & Methoden plus Erfahrungsbericht, Schnuller auf Tuch rosa NUK

Wie wird mein Kind den Schnuller los? Das ist die Frage, die ich erst mal gerne von mir weg schiebe. Wie wir die Schnullerentwöhnung letztendlich bei unserer Tochter schaffen? Ob das Thema Schnuller bei uns daheim manchmal noch aufkommt und wie wir damit umgehen? Und wie auch Ihr es schafft Eurem Kind den Schnuller zu entwöhnen? – All das erfahrt Ihr in diesem Beitrag.

Ganz langsam schnullerfrei

Mir war immer klar, ich möchte, dass mein Kind keinen Schnuller mehr hat, bevor es drei Jahre alt wird. Meine Tochter soll schließlich keinen offenen Biss oder Ähnliches bekommen. So ein Schnuller spielt für ein Schnullerkind allerdings eine sehr große Rolle. Es ist also gar nicht leicht, darauf zu verzichten. Sowohl für das Kind als auch für die Nerven der Eltern nicht. Wir gehen es langsam an und lassen den Schnuller tagsüber immer häufiger weg. Damit starten wir als Minnie ca. 2 Jahre alt ist. Morgens nach dem Aufwachen sammle ich einfach alle Schnuller ein und erst abends beim ins Bett gehen gibt es die Beruhigungssauger wieder. Natürlich gibt es aber Ausnahmen. Beispielsweise auf einer langen Autofahrt oder im Flugzeug zum Druckausgleich setzte ich den Schnulli gern noch eine Zeit lang ein.

Oh, bitte keine Zahnfehlstellung durch den Schnuller

Die Sorgen um den Kiefer meiner Tochter und eine eventuelle Zahnfehlstellung, wie einen offenen Schnullerbiss, werden mit der Zeit jedoch stärker. Nicht zuletzt, weil ich zu sehen meine, dass die Schneidezähne meiner Minnie schon leicht vorstehen. Die Zahnärztin meint, dass so lang die Fehlstellung noch nicht im Kiefer selbst vorliegt und ’nur‘ die Zähne betroffen sind, sich sowieso alles wieder von selbst zurück bildet. Für mich jedoch ist das kein Freiticket für den weiteren Einsatz des Schnullers.

Schnullerfrei durch die Nacht und manchmal unter Tränen wieder aufgewacht

Nein, der zweite Teil der Headline stimmt gar nicht so wirklich. Das Problematische ist bei Minnie die Einschlafphase ohne Schnuller. Schon eine ganze Zeit fällt mir nämlich auf, dass die Minnie sobald sie eingeschlafen ist, den Schnuller ausspuckt.  Ich entscheide also mit Minnies Papa zusammen: Der Nucki wird bald ganz verschwinden.

Immer häufiger erzähle ich meiner Kleinen von der Schnullerfee. Meine ganz eigene Geschichte, denn irgendwie kann ich mich für keines der Schnullerfee Bücher entscheiden. Minnie ist sehr interessiert. Besonders der Punkt mit dem Geschenk im Tausch gegen sämtliche Schnullis gefällt ihr sehr. Übrigens wünscht sie sich ganz unbedingt ein Überraschungsei (O-Ton: ‚Jasse-Ei‘) von der guten Fee.

Abend für Abend stelle ich ihr eher beiläufig die Fragen, ob sie denn heute mal die Schnullis auf die Fensterbank legen möchte. Am Abend des 12. August 2017, Minnie ist nun 2 Jahre und 9 Monate alt, ist es so weit. Sie willigt ein und legt ganz aufgeregt die letzten Schnullis auf die Fensterbank. Ich bin begeistert. Das Einschlafen klappt erstaunlicherweise recht gut. Naja, bis sie zu uns ins Bett gekrochen kommt und wir schon befürchten, dass jetzt wieder Familienbettzeit angesagt ist. Natürlich wird die eine oder andere Träne verdrückt und ich merke, wie hin und her gerissen meine kleine Tochter ist. Noch liegen die Schnullis schließlich dort hinten auf dem Fensterbrett. Sie bleibt aber stark.

Am Morgen darauf sind die Schnullis weg und stattdessen steht da ein kleiner Koffer prall gefüllt mit drei Kuschelfreunden, einer Karte von der Schnullerfee und natürlich einem Überraschungsei. Die Abende, die auf den Besuch der Schnullerfee folgen, sind wie befürchtet von Weinen und Tränen begleitet. Das sind jedoch wirklich nur ein paar Tage, die es so geht. Und das Dauerfamilienbett können wir auch abwenden.

Der perfekte Zeitpunkt für die Schnullerentwöhnung

Rückblickend habe ich mir die Sache mit der Schnullerentwöhnung viel schlimmer vorgestellt. Irgendwann und das am Besten nicht zu spät, muss man diesen Schritt einfach wagen. Natürlich haben wir uns Gedanken gemacht und hatten Angst, nachts kein Auge mehr zu zu kriegen. Die bequemen Eltern eben. Oft überlege ich aber, ob ich den Schnuller nicht einfach hätte abgewöhnen können, als wir der Minnie das alleine Schlafen beibrachten. Damals dachte ich, sie braucht den Schnuller. Dabei habe ich ihr den damals eher ein wenig antrainiert.

Jedes Elternpaar muss selbst spüren, wann der passende Zeitpunkt für die Entwöhnung des Schnullers ist. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der Schnuller nicht durch den Daumen ersetzt wird, was noch schlechter für den Biss des Kindes ist.

Heute, vier Monate danach – Es gibt sie noch, die Frage nach dem Schnuller.

‚Mama, Sunni!‘, das höre ich ganz selten noch aus dem Font des Autos oder, wenn Minnie mit hohem Fieber im Halbschlaf neben mir im Bett liegt und döst. Hier heißt es, stark sein und stark bleiben. So gern ich meiner Tochter, in der Fieber Situation einen Schnuller geben würde, ist die Verwirrung, die ich bei ihr anrichten würde sicher schlimmer. In solchen Momenten erzähle ich ihr immer wieder: ‚Die Schnullerfee hat doch all deine Schnullis abgeholt und zu ganz kleinen Babys gebracht, die sie wirklich brauchen. Schließlich bist du schon ein großes Mädchen. Deine Kuschelfreunde helfen dir jetzt beim Einschlafen.‘ Das hilft bis jetzt, wenn auch nicht ganz ohne Protest, ziemlich gut.

Mein Kind ist schnullerfrei und das ist klasse. Wie ein kleiner Stein der mir als Mama vom Herzen fällt, weil Zähne und Kiefer nun nicht mehr vom Schnuller beeinträchtigt werden.

10 Tipps & Methoden für die Schnullerentwöhnung

Meine Methoden und Tipps für die Schnullerentwöhnung habe ich nun für Euch zusammengeschrieben. Eine Methode schließt die andere nicht aus, denn Kreativität ist rund um das Thema Schnullerentwöhnung gefragt. Schließlich will kein Elternteil den Schnuller einfach ohne Vorwarnung, von heute auf morgen weg nehmen und damit einen kalten Entzug beim eigenen Kind auslösen. Bevor wir uns vornehmen den Schnuller endgültig zu entwöhnen, erkläre ich meiner Tochter, warum sie ihn nun nicht mehr braucht. Ich erkläre ihr sogar, dass es schlecht für ihre Zähne ist, ihn länger zu benutzen. Mir ist es nämlich wichtig, dass mein Kind das versteht.

1. Schnullerfee

Das Kind legt den oder die Schnuller am Abend vor dem Schlafen gehen auf die Fensterbank oder einen ähnlichen Ort. Dann, am nächsten Morgen, sind sie verschwunden. Die Schnullerfee hat sie fleißig eingesammelt und stattdessen ein kleines Geschenk da gelassen. Übrigens hat die Schnullerfee die Schnullis bei uns kleinen Babys gegeben, die sie wirklich brauchen.

2. Schnuller einem Baby schenken

Im Freundeskreis ist gerade ein neuer Erdenbürger geschlüpft? Prima, denn dann kann das Kind den Schnuller einfach dem Neugeborenen schenken. Wenn Ihr diese Geste als besonders und überschwänglich großzügig darstellt, ist Euer Kind bestimmt sehr stolz auf sich.

3. Schnullerbaum, Schnullerkiste & Co

Manchmal gibt es im Zoo o. Ä. einen Schnullerbaum, an den Kinder ihre Schnuller hängen können. Das Kind sieht so, dass auch andere Kinder ihre Schnuller abgeben. Ähnlich funktioniert das Prinzip mit der Schnullerkiste. Diese gibt es eventuell bei Eurem Zahnarzt. Fragt doch einfach mal nach. Das Kind legt den Schnuller selbst hinein und vielleicht hat der Zahnarzt ja auch eine Kleinigkeit wie ein Spielzeugauto, ein Armband, einen Sticker oder Ähnliches im Gegenzug für das nun schnullerfreie Kind.

4. Schnuller verschicken

Euer Kind schickt ein Päckchen mit allen Schnullern, die es noch besitzt, auf ‚große Reise‘ z. B. zur Tante oder zum Opa. Im Gegenzug dafür erhält es ein Überraschungspäckchen mit einem schönen Geschenk oder anderen hübschen/nützlichen/leckeren Kleinigkeiten.

5. Verlorenes kommt nicht zurück

Kinder verlieren gerne mal Gegenstände. Für die Schnullerentwöhnung ist das praktisch. Ihr könnt Eurem Kind einfach weiß machen, dass wenn es die Schnuller verliert, es auch keine mehr gibt. So kann sich Euer Kleines damit auseinandersetzten, dass die Zeit des Schnullerns irgendwann ein Ende hat. Wenn Ihr allerdings im Beisein Eures Kindes Schnuller (ge)kauft (habt), ist diese Methode logischerweise unglaubwürdig.

6. Kein Bock mehr auf Schnullern

Eine nicht spielerische Methode ist die, den Schnuller uninteressant zu machen. Ihr pickt entweder ein Loch hinein oder schneidet die Spitze etwas ab/ein. Weil keine Luft mehr im Schnuller ist, wird das Saugen schnell uninteressant.

7. Schnuller im Urlaub abgewöhnen

Eine andere Umgebung lenkt von Gewohnheiten ab. Lasst Ihr den Schnuller gleich zu Anfang des Urlaubs weg (vielleicht habt Ihr ihn ja daheim vergessen), ist sicherlich genug Zeit für das Kind sich mit der neuen Situation anzufreunden. Auch für uns Eltern hat die Schnullerentwöhnung im Urlaub Vorteile. So ist es beispielsweise nicht so schlimm, wenn wir im Urlaub mal nur ein paar Stunden Schlaf bekommen.

8. Schnullerentwöhnung mit einem passenden Buch

Ihr findet auf dem Markt zahlreiche Bücher zum Thema Schnullerentwöhnung. Also einfach für eines entscheiden und öfter mit dem Kind anschauen und es ihm vorlesen.

*

9. Schnuller vergraben

Was quasi die Beerdigung des Schnullers bedeutet. Darauf solltet Ihr Euer Kind, ebenso wie bei vielen der anderen Methoden, vorbereiten und es Abschied nehmen lassen. Mein Tipp: Vergrabt den Schnuller nicht im eigenen Garten. Wohlmöglich kommt Euer cleveres Kind dann noch auf die Idee, ihn wieder auszubuddeln. Klingt alles sehr tragisch? Zu tragisch? Dann entscheidet Euch doch lieber für eine der anderen Methoden.

10. Wo hat sich der letzte Schnuller versteckt – WICHTIGER TIPP

Hierbei handelt es sich weniger um eine Methode, als viel mehr um einen Tipp. Bei jeder der genannten Methoden rate ich, dass sich wirklich kein einziger Schnuller mehr in irgendeiner Spielzeugkiste, Jackentasche oder Bettritze versteckt. Wenn ich mir vorstelle, Minnie würde bei uns einen finden, … . Bei uns hat schließlich die Schnullerfee alle Schnullis eingesackt.

Und Ihr so?

Nun findet Ihr hoffentlich einen individuellen und sanften Weg für die Schnullerentwöhnung Eures kleinen Lieblings. Ich bin nun also gespannt auf Eure Erfahrungen, die Ihr gerne hier in den Kommentaren mit der Community teilen dürft. Habt Ihr vielleicht noch weitere kreative Tipps für uns?

*Partnerlinks. Wenn Ihr etwas über diesen Link kauft, bekommt susamamma.de eine kleine Provision, ohne, dass es Euch mehr kosten würde. Vielen Dank, dass Ihr meine Arbeit damit unterstützt.

Ähnliche Beiträge

10 Kommentare

Doris 19. Dezember 2017 - 13:53

Lieben Dank für die Tipps. Die werde ich kommendes Jahr unbedingt beherzigen.

Reply
Susanna 20. Dezember 2017 - 1:04

Sehr gerne! Ich bin gespannt was du berichtest.

Liebe Grüße

Reply
Yvi 21. Dezember 2017 - 21:30

Tolle Tipps!
Danke für den Bericht! Wir sind hier auch bei zwei Jahren und mein Plan ist ebenfalls bis drei damit irgendwie frei zu sein. Aber das sieht gerade noch nicht ganz so glücklich aus bei uns.
Es sind tolle Ideen dabei, die ich gerne umsetzen möchte.

Wünsche euch schöne Feiertage

Grüße

Yvi

Reply
Susanna 22. Dezember 2017 - 22:04

Liebe Yvi,

vielen Dank, das freut mich sehr! Ich drücke dir die Daumen, dass es klappt. Manchmal ändern sich die Dinge dann doch schneller als man denkt. Mal sehen wir ihr es am Ende schafft.

Liebe Grüße und wunderbare Feiertage,
Susanna

Reply
Hanka 26. Dezember 2017 - 8:07

Habe hier echt tolle Ideen gefunden. Danke erst mal dafür und euren tollen Blog. Ab welchem Alter sollte man da eigentlich anfangen?

Reply
Susanna 27. Dezember 2017 - 11:56

Hallo Hanka,

das freut mich natürlich.
Ja, das ist die große Frage. Jedoch glaube ich es hängt nicht vom Alter ab sondern viel mehr davon, wie die jeweilige Situation ist und wann es gut passt.

Liebe Grüße,
Susanna

Reply
Alexandra 12. Januar 2018 - 10:13

So ein kleines Ding – so ein großes Thema.. 🙂
Wir haben es auch beim ersten Kind vorm 3. Geburtstag gewagt.
Unsere Story: Der Bürgermeister schreibt die dreijährigen an, mit dem Aufrauf die Schnuller für die Neugeborenen in der Stadt ab zu geben. Gegen ein kleines Geschenk.

Dann sind wir zur Post und haben die Schnuller „eingeschickt“ und der Große hat dann sein Päckchen vom eingeweihten Postboten bekommen.
Darin war ein persönliches Anschreiben vom Bürgermeister, eine kleine Tüte Kekse und ein Feuerwehrauto.

Er hat nie wieder nach seinem Schnuller gefragt.. 🙂

Reply
Susanna 12. Januar 2018 - 15:40

Oh, das ist eine tolle Geschichte! Danke, dass du sie mit uns teilst.

Ganz liebe Grüße,
Susanna

Reply
Frank 4. April 2021 - 22:26

Hallo! Vielen Dank für den schönen Bericht. Es gibt ein tolles Buch zu dem Thema: „Klaus Schnullermaus“. Man sammle alle Schnuller ein und jede Nacht verschwindet einer durch diese kleine Maus. Nur der letzte Schnulli nicht, der wird – wie beschrieben – angebissen und dann nutzlos wie er ist getauscht. Unsere beiden Mädchen haben ohne große Probleme ihre Sauger getauscht. Die Leidensphase war kurz. Prima Methode.

Reply
Susanna 16. September 2021 - 17:21

Das ist ja auch eine tolle Methode!! Merci fürs Teilen.

Reply

lass mir einen Kommentar da