Bodytalk – Schwangerschaft, Nutella & Traumfigur

von Susanna

An der einen Stelle zu wenig, dafür an anderen zu viel… Bin ich eigentlich je mit meinem Körper zufrieden? Wahrscheinlich nie so 100%, aber muss das sein? Lieber Körper, ich nehme dich fast so wie du bist. Was bleibt mir auch anderes übrig? Sport hat noch nie zu einer meiner Leidenschaften gezählt. Ich bin eher der Typ Frau, der ab und zu mal Bock auf Laufen bekommt und denkt, „Diesmal ziehe ich es wirklich durch und bleibe dran!“ und es dann nach spätestens ein bis zwei Monaten doch wieder aufgibt. Ich bin zwar Stolz, weil weder Alkohol (bis auf vielleicht zwei Mal im Jahr) noch Kaffee oder Rauchen auf meinem Ernährungs- bzw. Hobbyplan nicht auftauchen, allerdings kann ich dafür umso weniger auf mein allmorgendliches Nutellabrot oder die süßen Sachen zwischendurch verzichten. Wie es mir vor, während und nach der Schwangerschaft in meinem Körper so ging und geht, davon berichte ich euch jetzt.

Vor der Schwangerschaft

Mensch, immer diese 3-4 Kilo die einfach nicht weg gehen. Wirklich nervig… Vom im Büro sitzen, am PC arbeiten und zwischendurch Naschen wird es auch nicht besser. Ich mag aber auch nicht morgens vor der Arbeit joggen und abends bin ich froh, wenn ich Zeit mit meinem Schatz verbringen kann. Aber Sport? Fehlanzeige… Tja, wie ich als Kind zu sagen pflegte „Du bist ganz alleine selber blöd!“.

Als ich im meinem Job nicht mehr so zufrieden bin und kündige um meinem Leben eine andere Richtung zu geben, hab ich plötzlich Zeit. Neben der Suche nach einer neuen beruflichen Aufgabe, fange ich dann doch an Sport zu treiben. Jeden Tag mache ich Workouts mit einer dieser Apps (denn ohne Job kein Geld und ohne Geld kein Fitnessstudio) und gehe zusätzlich joggen. Nach anfänglich durchlebten Qualen, wie Muskelkater & Co., merke ich sehr schnell, ich werde immer fiter. Zum Geburtstag gibt’s von meinem Liebsten sportliche Hilfsmittel wie Springseil und Yogamatte und ich bin voll motiviert. Bis… ich eines frühen morgens, kurz nach besagtem Geburtstag, ganz unerwartet einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen halte.

Während der Schwangerschaft

Ich bin schwanger! Krass! Da hab ich nun also meine große Veränderung. Zu Anfang bin ich wirklich etwas sauer. Jetzt hab ich gerade so einen guten ‚Lauf‘ und meine Traumfigur für den Sommer liegt doch eigentlich schon in greifbarer Nähe. Klar ist, ich werde nun auseinandergehen wie ein Hefekloß. Und der Sport? Der bleibt wieder auf der Strecke. Ich habe einfach Angst, das es dem klitzekleinen Minimum in meinem Bauch schaden könnte. Sportarten wie Joggen in der (frühen) Schwangerschaft, es sei denn man hat es vorher schon immer gemacht, sollen wohl nicht so gut fürs Baby sein. Hab ich gehört, ist das so? Ok, ich hab jetzt sowieso andere Sorgen als sportlich zu bleiben. Familiär, emotional, beziehungstechnisch und eben auch körperlich ändert sich nun ALLES.

Kaum bestätigt mir die Frauenärztin die Schwangerschaft, fange ich sofort an mich immer mehr zu freuen. Gleichzeitig hab ich aber auch Angst. Ja, neben verschiedenen Umständen, die eine Schwangerschaft und ein Kind mit sich bringen, auch um meinen Körper. Ich schau mir meinen flachen Bauch im Spiegel an. Von vorn und von der Seite… ‚Ich war eigentlich immer zufrieden mit dir und jetzt wirst du dich so sehr verändern. Als Kugel bist du bestimmt auch ganz schön, aber was, wenn das Baby dann aus dir heraus geschlüpft ist? Und was, wenn du auf einmal mit Schwangerschaftsstreifen übersät bist?‘ Ich hoffe jetzt mal auf super Gene und ein einigermaßen gutes Bindegewebe. Meinen Körper muss ich dann sowieso nehmen wie er ist.

Einen Tipp meiner Mama nehme ich mir allerdings, die ganze Schwangerschaft und zwar vom ersten Tag an, zu Herzen: Jeden Morgen in der Dusche zupfe ich meine Bauchhaut. Eine Hautfalte zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und so doll zupfen bis es etwas weh tut. Der gesamte Bauch ist fällig, bis jede Stelle mal gezwickt wurde. Für dieses tägliche Ritual nehme ich total gerne das Zitronen Lemongrass Pflegeöl von Dr. Hauschka. Diesen Zitrusduft finde ich in der Schwangerschaft ganz toll. Allerdings tut es das herkömmliche Olivenöl aus der Küche auch, dieses duftet nur nicht so super. Am Ende der Schwangerschaft ist das Zupfen gar nicht mehr so leicht, weil die Haut dann schon sehr gespannt ist. Ob es im Endeffekt auf diese Prozedur zurückzuführen ist oder es möglicherweise doch die guten Gene waren, die mich vor Streifen am Bauch (bis auf die hübsche Linea nigra, die aber ja nach der Schwangerschaft wieder verschwindet) bewahrt haben, weiß ich nicht. Jedoch hätte ich wohl besser auch die Hüften mitgezupft, da bin ich jetzt nämlich doch etwas ‚kaputt‘.

Neben dem Bauch, der ab dem 5. Monat allmählich dicker wird, denken sich mein Gesicht, meine Beine und vor allem mein Po anscheinend das sie beim Dickwerden auch gleich mal mitmachen. Eigentlich habe ich mir vorgenommen bis auf den Bauch schlank zu bleiben, aber da hab ich irgendwie kein Mitspracherecht. Trotz Appetitlosigkeit während der gesamten Schwangerschaft und damit einhergehend weniger Essen als sonst für mich, werden besagte Körperstellen rundlicher. Ich denke, dass das vor allem Wassereinlagerungen sind. Ganze 20 Kilo hab ich bis zum Ende der Schwangerschaft mehr auf den Rippen und mein Körper ist jetzt ganz schön üppig. Die einzige Stelle an der ich gerne üppiger wäre, nämlich meine kleine Brust, vergrößert sich leider nur minimal. Schade! Einer der positiven Nebeneffekte meiner Schwangerschaft ist jedoch, dass meine Haare mehr als sonst sind und so schön glänzen.

Nach der Schwangerschaft

Nach einer nicht so leichten Geburt ist es soweit und wir halten unsere Tochter in den Armen. Wow, so etwas schönes hab ich da also die letzten Monate unter meinem Herzen getragen. Aber zurück zum eigentlichen Thema: Meinem Körper. Der Bauch sieht recht seltsam aus. Noch ein wenig dick aber vor allem total wabbelig. Schlimmer noch finde ich aber meine dicken Hände und Füße. Das Ganze Wasser, was sich in der Schwangerschaft so in meinem Körper angesammelt hat, hab ich während der Geburt wohl da rein gepresst. Zum Glück hält der Zustand nicht lang an und nach ein paar Tagen nähern sich meine Gliedmaßen wieder dem Normalzustand. Wo das ganze Wasser hin ist? Ich glaube ich schwitze es nachts aus. Mein Körper macht wohl gerade einen kompletten Reset. Ich staune wirklich wie unmittelbar die Rückbildung einsetzt. Auf den Milcheinschuss muss ich allerdings ein paar Tage warten. Das macht mich schon fertig, die Minnie hat schließlich großen Hunger. Ich bin also überglücklich als die Milch schlagartig da ist. Uiuiui, plötzlich habe ich zwei Körbchengrößen mehr, also doch die gewünschte größere Brust. An meine Mama gewandt sage ich: ‚So wie meine Dinger jetzt aussehen und sich anfühlen stelle ich mir richtig harte, wie ’ne Eins stehende, Silikonbrüste vor. Aua, dass tut aber leider auch richtig weh. Anfassen also streng verboten!

Der Bauch wird von Woche zu Woche flacher und straffer. Als kleine Hilfe mache ich einen Rückbildungskurs mit Baby. An manchen Tagen ist dieser aber wenig effektiv, weil die kleine Minnie sich nicht so gerne auf der Decke ablegen lässt und immerzu auf meinen Arm möchte. Die Rückbildung meines Bauches unterstütze ich zusätzlich mit diesen Gummiband-Korsagen, die ich im Krankenhaus beim CTG bekommen habe. Ich trage sie anfangs Tag und Nacht. Nach dem Waschen sind die immer wieder schön eng und schnüren mir meinen Bauch zusammen. Positiv ist auch; sie halten bei Winterspaziergängen (Minnie ist ein Novemberbaby) meinen Bauch und die Nieren schön warm.

Ca. 6 Wochen nach der Geburt versuche ich mich in meine alten Jeans zu zwängen. An meinen Beinen passen die super, nur die Hüften und das Becken sind von Schwangerschaft und Geburt noch etwas zu breit. Aber es dauert auch nicht lange und die Hosen passen so gut wie nie. Durch das ständige Stillen, ich habe das Gefühl die Minnie saugt mich komplett aus, werde ich immer schlanker. Zusätzlich hat Minnie auch immer gerade dann Hunger, wenn ich mal Essen möchte. Während ich stille vergeht mir einfach jedes Mal der Appetit. Fazit: Stillen ist die beste Diät die ich kenne. ? Allerdings leider auch für meine Haare, die mir resetmäßig ausfallen. Jedenfalls hoffe ich, dass es nur resetmäßig ist, ich hänge nämlich eigentlich an ihnen. Die Bewegung durch die täglichen und langen Spaziergänge tut mir total gut. Da wir sehr zentral wohnen und ich sowieso ungern mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahre, laufe ich fast überall hin oder fahre mit dem Rad. Nicht zu vergessen; das auf und ab Gerenne durch die Wohnung, inklusive Baby auf dem Arm. Soviel zu meinem ‚Fitnessprogramm’… Wie heißt es so schön ‚Jeder Gang macht schlank!‘

Im auf die Geburt folgenden Sommer bin ich so schlank wie nie. Meine Arme sind auch muskulöser, dass kommt vom vielen Baby Tragen. Als ich nach 13 Monaten komplett abstille merke ich, dass die vielen Süßigkeiten doch so langsam wieder ihre Spuren hinterlassen. Außerdem ist mein Popo nach dem hin und her von dünn nach dick und wieder dünn etwas tiefer gerutscht. Von meinem beim Milcheinschuss um zwei Größen gewachsenen Busen ist jetzt nach dem Abstillen leider auch nur noch weniger als vor der Schwangerschaft übrig. Aber ich denke, es ist gerecht auch etwas zu geben, wenn ich im Gegenzug so ein schönes und gesundes Kind bekommen habe. Ich mache einen Gymnastikkurs, der sich sehr an Yoga und Pilates orientiert. Das tut mir wirklich gut. Die Minnie begleitet mich dorthin und spielt mit den anderen Kids. Joggen mit Kinderwagen habe ich ausprobiert und es nach einem Monat wieder aufgegeben. Hat mich irgendwie eher aggressiv gemacht mit dem Wagen vorne her. Im Alltag mache ich immer noch alles mit dem Fahrrad oder zu Fuß und bekomme dadurch viel Bewegung. Übrigens ist das nicht nur wegen der Bewegung eine gute Sache. Ich lerne die verschiedenen Winkel von München kennen, weil ich oft unterschiedliche (Um-)Wege zu meinen verschiedenen Zielen wähle. Was meinem Körper zusätzlich zu Gute kommt ist, dass ich vor der Minnie, nun da sie älter ist, keine Süßigkeiten mehr essen kann und ich so automatisch insgesamt weniger esse. Oft vergesse ich zu essen oder die Minnie isst mir mein Essen weg. Das ist wohl meine neue Form von Diät.

Heute, zwei Jahre nach der Geburt von Minnie bin ich superglücklich in und mit meinem Körper. Die Schwangerschaft ist auch körperlich gesehen das Beste was mir passieren konnte. Natürlich bin ich kein Bikinimodel und genau wie jede Frau habe auch ich meine Problemzonen. Ich bin stolz auf meinen Körper und erstaunt, was er alles schaffen kann. In Zukunft werde ich versuchen ihn so zu behandeln, dass er mir weiterhin gefällt. Jedoch hat der Wunsch nach dem ultimativen Traumkörper nicht mehr so viel Gewicht (?) wie zu Nicht-Mama-Zeiten.

Geht euch das ähnlich? Wie ist euer ‚Körpergefühl‘? Ich freue mich über eure Erfahrungen und natürlich euer Feedback zum Blogpost.

Welche Waffe ich gegen meine Problemzonen wie Fettpölsterchen und Cellulite gefunden habe und wie ihr Münchener davon profitieren könnt, erfahrt ihr in einem weiteren Blogpost, den ich auch bald auf susamamma.de veröffentlichen werde.

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